Bodengleiche Dusche einbauen: Vorteile & Kosten im Überblick

Alex 10. April 2025 9 Min. Lesezeit

1. Einleitung

Die bodengleiche Dusche ist längst mehr als ein Trend – sie steht für Komfort, modernes Design und barrierefreies Wohnen. Ob Neubau oder Badsanierung: Immer mehr Bauherren und Eigentümer entscheiden sich bewusst für eine schwellenlose Dusche, die nicht nur optisch überzeugt, sondern auch funktional zahlreiche Vorteile bietet.

Ein stufenloser Einstieg, rutschhemmende Beläge, elegante Materialien und ein durchdachtes Gefälle machen die bodengleiche Dusche zur idealen Lösung für jedes Alter und jede Lebenssituation. Sie passt in kleine wie große Bäder, lässt sich individuell gestalten und steigert nachhaltig den Wert der Immobilie.

In diesem Beitrag erfährst du, was beim Einbau zu beachten ist, welche Kosten entstehen, welche Fördermittel möglich sind – und warum die Entscheidung für eine bodengleiche Dusche auch langfristig Sinn macht.

2. Was ist eine bodengleiche Dusche?

Eine bodengleiche Dusche – auch bodenebene oder barrierefreie Dusche genannt – ist so konstruiert, dass sie ohne Stufe oder Schwelle in den Badezimmerboden übergeht. Das Wasser wird über ein integriertes Gefälle direkt in einen Bodenablauf oder eine Duschrinne geleitet. Damit entfällt die klassische Duschtasse vollständig oder wird flächenbündig eingebaut.

Unterschiede zu herkömmlichen Duschen

  • Duschtassen oder Duschwannen sind meist aufgesetzt oder eingelassen und bilden eine kleine Stufe.
  • Bodengleiche Duschen schließen fließend mit dem restlichen Badezimmerboden ab – ohne Barriere oder Kante.

Sie lassen sich mit verschiedenen Abflusssystemen kombinieren – etwa einer zentralen Punktentwässerung, einer Duschrinne am Rand oder einer fugenlosen Fläche mit Wandablauf.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick

  • Barrierefreiheit: Stufenloser Zugang – ideal für ältere Menschen oder bei eingeschränkter Mobilität
  • Reinigung & Pflege: Weniger Kanten und Fugen, einfache Reinigung
  • Optik & Raumgefühl: Durchgehender Bodenbelag lässt das Bad größer und moderner wirken
  • Individuelle Gestaltung: Frei wählbare Materialien, Maße, Abtrennungen und Farben

Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche baulichen Voraussetzungen du für eine bodengleiche Dusche erfüllen musst – und worauf es bei der Planung ankommt.

3. Planung & bauliche Voraussetzungen

Der Einbau einer bodengleichen Dusche erfordert sorgfältige Planung – besonders im Bestandsbau. Während im Neubau der bodentiefe Duschbereich oft direkt eingeplant wird, stellen sich im Altbau Fragen nach Aufbauhöhe, Gefälle und Abdichtung. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich die Dusche aber in nahezu jedem Bad realisieren.

Gefälle, Ablauftechnik & Abdichtung

  • Gefälle: Für den Wasserablauf wird ein Gefälle von etwa 2 % zum Ablauf hin benötigt – meist durch ein Gefälleestrich oder spezielle Duschelemente.
  • Ablauf: Punktablauf in der Mitte oder Duschrinne am Rand – abhängig von Badgröße und Designwunsch.
  • Abdichtung: Der gesamte Duschbereich muss nach DIN 18534 fachgerecht abgedichtet werden, um Wasserschäden zu vermeiden.

Neubau vs. Altbau – wichtige Unterschiede

  • Im Neubau kann der Estrich von Anfang an so geplant werden, dass genug Tiefe für das Duschsystem vorhanden ist.
  • Im Altbau ist der Bodenaufbau oft begrenzt. Hier sind niedrige Ablaufsysteme oder bodengleiche Duschelemente mit integrierter Technik ideal.

Auch der Anschluss an bestehende Abwasserleitungen muss geprüft werden – insbesondere hinsichtlich Höhenversatz und Rückstausicherung.

Wichtig: Alle Arbeiten sollten von Fachbetrieben mit Erfahrung im barrierefreien Bauen durchgeführt werden – für maximale Sicherheit und Langlebigkeit.

Im nächsten Abschnitt geht es um Materialien und Gestaltungsoptionen – von Fliesen bis Glaswände.

4. Materialien & Gestaltungsmöglichkeiten

Bodengleiche Duschen bieten nicht nur funktionale Vorteile, sondern auch große Gestaltungsfreiheit. Ob minimalistisch, elegant oder naturnah – der Duschbereich lässt sich ganz individuell an deinen Stil und die Größe des Badezimmers anpassen. Dabei spielt die Auswahl der Materialien eine zentrale Rolle.

Bodenbeläge: Fliesen oder Duschboards?

  • Fliesen: Vielfältig in Farbe, Größe und Struktur. Ideal für ein durchgängiges Bodendesign im gesamten Bad. Achte auf Rutschhemmung (mind. R10).
  • Duschboards: Vorgefertigte Duschflächen aus Mineralguss oder Acryl mit integrierter Abdichtung und Gefälle. Schneller Einbau, pflegeleicht und in vielen Farben erhältlich.

Abtrennungen & Wände

  • Glaswände: Modern, lichtdurchlässig und leicht zu reinigen. Möglich als feststehende Seitenwand oder Pendeltür.
  • Gemauerte Wände: Feste Abtrennung, z. B. mit halbhoher Mauer oder gefliester Nische – ideal für Sichtschutz und Ablagen.
  • Walk-in-Lösungen: Offene Duschen ohne Tür – besonders barrierefrei und pflegeleicht.

Wandgestaltung & Stauraum

Ob großformatige Fliesen, Naturstein, Mosaik oder Putz – die Wände der bodengleichen Dusche können individuell gestaltet werden. Integrierte Ablagen oder Nischen schaffen praktischen Stauraum ohne zusätzliche Möbel. Auch beheizte Wände oder fugenlose Wandverkleidungen sind möglich und pflegeleicht.

Im nächsten Abschnitt zeigen wir dir, mit welchen Kosten du beim Einbau einer bodengleichen Dusche rechnen musst – inkl. Preisbeispielen.

5. Einbaukosten im Überblick

Die Kosten für eine bodengleiche Dusche hängen stark von den baulichen Gegebenheiten, den gewählten Materialien und dem gewünschten Design ab. Während im Neubau die Voraussetzungen meist ideal sind, können im Altbau zusätzliche Arbeiten – wie Estrichanpassungen oder Rohrverlegungen – anfallen.

Typische Kostenbestandteile

  • Vorbereitende Arbeiten: Rückbau bestehender Dusche oder Wanne, Anpassung des Untergrunds
  • Abdichtung & Gefälle: Gefälleestrich oder Duschelemente mit integrierter Abdichtung
  • Ablaufsystem: Punktablauf oder Duschrinne inkl. Anschluss ans Abwassersystem
  • Fliesen oder Duschfläche: je nach Material und Ausführung
  • Trennwände & Zubehör: Glaswand, Haltegriffe, Nischen etc.

Beispielhafte Preisübersicht

  • Einfacher Umbau mit Duschelement: ab ca. 3.000 €
  • Komplettumbau mit Fliesen, Rinne & Glaswand: 6.000 – 10.000 €
  • Luxusausführung mit Designerfliesen & Maßanfertigung: 10.000 € und mehr

Tipp: Die tatsächlichen Kosten lassen sich oft durch Fördermittel reduzieren – besonders, wenn die Dusche im Rahmen eines altersgerechten Umbaus eingebaut wird.

Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Zuschüsse du für eine bodengleiche Dusche erhalten kannst und wie du diese beantragst.

6. Fördermöglichkeiten & Zuschüsse

Eine bodengleiche Dusche ist nicht nur komfortabel und modern – sie gilt auch als maßgebliche Maßnahme zur Barrierereduzierung und ist damit in vielen Fällen förderfähig. Besonders dann, wenn der Umbau im Zuge einer altersgerechten Sanierung erfolgt oder ein Pflegegrad vorliegt.

KfW-Förderung „Altersgerecht Umbauen“ (Zuschuss 455-B)

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert barrierefreie Maßnahmen im Badezimmer mit einem Investitionszuschuss von bis zu 6.250 €. Voraussetzung: Der Antrag muss vor Baubeginn gestellt und die Arbeiten von einem Fachunternehmen durchgeführt werden.

  • Förderfähig sind bodengleiche Duschen mit Gefälle, rutschhemmenden Belägen und barrierefreiem Zugang
  • Fördersatz: bis zu 12,5 % der förderfähigen Kosten (max. 6.250 €)

Zuschüsse der Pflegekassen

Bei vorhandenem Pflegegrad kannst du bei der Pflegekasse einen Zuschuss von bis zu 4.000 € für „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ beantragen – dazu zählt insbesondere der Einbau einer bodengleichen Dusche. Wichtig: Auch hier gilt, dass der Antrag vor Beginn der Arbeiten gestellt werden muss.

Weitere Fördermöglichkeiten

  • Regionale Förderprogramme: Kommunen, Städte oder Länder bieten teilweise eigene Zuschüsse an
  • Steuerliche Vorteile: Handwerkerleistungen können mit bis zu 20 % von der Steuer abgesetzt werden (max. 1.200 €/Jahr)

Am besten lässt du dich vorab von einer Wohnberatungsstelle oder deinem Pflegedienst beraten, welche Möglichkeiten konkret für dich infrage kommen. Auch viele Fachfirmen unterstützen bei der Antragstellung.

Im nächsten Abschnitt zeigen wir dir, wie pflegeleicht und alltagstauglich eine bodengleiche Dusche wirklich ist – inklusive Tipps für Reinigung und Sicherheit.

7. Pflege & Alltagstauglichkeit

Eine bodengleiche Dusche punktet nicht nur mit Barrierefreiheit und Design – auch im Alltag überzeugt sie durch praktische Vorteile bei Reinigung, Nutzung und Sicherheit. Mit der richtigen Ausstattung wird sie zum pflegeleichten und langlebigen Bestandteil deines Badezimmers.

Reinigung und Pflege

  • Fugenarme Gestaltung: Großformatige Fliesen oder fugenlose Materialien wie Duschboards erleichtern die Reinigung
  • Glasabtrennungen: Mit Lotus-Effekt oder Anti-Kalk-Beschichtung besonders pflegeleicht
  • Wasserabfluss: Regelmäßiges Spülen des Ablaufs verhindert Geruchsbildung und Verstopfung

Verzichte auf aggressive Reinigungsmittel – milde, pH-neutrale Reiniger reichen aus und schonen Oberflächen und Dichtungen.

Sicherheit & Komfort im Alltag

  • Rutschhemmende Bodenbeläge nach Rutschklasse R10 oder höher sind Standard bei bodengleichen Duschen
  • Haltegriffe und Sitzmöglichkeiten erhöhen die Sicherheit, vor allem bei eingeschränkter Beweglichkeit
  • Beleuchtung & kontrastreiche Gestaltung helfen bei Orientierung – ideal für Senioren und Menschen mit Sehbeeinträchtigung

Eine bodengleiche Dusche ist damit nicht nur eine stilvolle Lösung, sondern auch eine alltagstaugliche und generationsübergreifende Komfortlösung.

Im abschließenden Abschnitt fassen wir die wichtigsten Argumente zusammen – und zeigen, wann sich der Einbau besonders lohnt.

8. Fazit

Die bodengleiche Dusche vereint modernes Design, hohen Komfort und zukunftsorientierte Barrierefreiheit. Ob im Rahmen eines Neubaus oder als Nachrüstung im Altbau – mit der richtigen Planung lässt sich der Einbau in fast jedem Bad realisieren.

Dank vielfältiger Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten passt sie sich jedem Einrichtungsstil an. Und durch Förderungen von KfW oder Pflegekasse lässt sich der finanzielle Aufwand deutlich senken.

Besonders im Hinblick auf ein altersgerechtes Wohnen ist die bodengleiche Dusche eine Investition, die sich langfristig auszahlt – sowohl funktional als auch im Hinblick auf den Wert deiner Immobilie. Komfort, Sicherheit und Stil gehen hier Hand in Hand.

Im anschließenden FAQ beantworten wir häufige Fragen rund um Planung, Kosten und Einbau.

9. FAQ – Häufige Fragen zur bodengleichen Dusche

Die Kosten variieren je nach baulicher Situation, Ausstattung und Design. Einfache Systeme starten bei ca. 3.000 €, hochwertige Komplettlösungen können bis zu 10.000 € oder mehr kosten.

Ja, auch im Altbau ist der Einbau möglich. Entscheidend ist, ob der Bodenaufbau genug Tiefe für das Gefälle und den Ablauf bietet. Ggf. sind zusätzliche Umbauten oder spezielle Duschelemente erforderlich.

Ja. Die KfW fördert barrierereduzierende Maßnahmen mit bis zu 6.250 € (Zuschuss 455-B). Pflegekassen zahlen bis zu 4.000 €, wenn ein Pflegegrad vorliegt. Wichtig: Die Anträge müssen vor Beginn der Arbeiten gestellt werden.

Definitiv. Die flache Bauweise reduziert das Verletzungsrisiko, erleichtert die Reinigung und ist auch für Kinder leicht zugänglich.

Sehr pflegeleicht – besonders bei fugenarmer Gestaltung und modernen Materialien. Regelmäßige Reinigung mit mildem Reinigungsmittel genügt meist. Rutschhemmende Beläge beugen Unfällen vor.

In der Regel nicht. Bei Veränderungen an der Statik oder beim Anschluss an Abwassersysteme im Mehrfamilienhaus kann jedoch eine Zustimmung oder Genehmigung notwendig sein.

Rutschfeste Fliesen (mind. Rutschklasse R10), Mineralgussplatten oder fugenlose Duschboards aus Acryl oder Steinharz sind beliebt. Sie sind pflegeleicht, langlebig und optisch vielseitig.

Empfohlen werden ca. 2 % Gefälle zum Ablauf, um Wasser zuverlässig abzuleiten. Bei Punktentwässerung in der Mitte ist ein rundumlaufendes Gefälle nötig, bei Duschrinne reicht ein einseitiges Gefälle.

Ja. Eine Fußbodenheizung kann auch im Duschbereich verlegt werden – mit geeigneter Abdichtung. Sie erhöht den Komfort und beschleunigt die Trocknung.

Je nach Aufwand und Zustand des Bades dauert der Einbau in der Regel 2–5 Tage. Bei Komplettsanierungen kann es entsprechend länger dauern.