Wärmepumpe oder Gasheizung? Vor- und Nachteile im Vergleich

Alex 9. April 2025 14 Min. Lesezeit

1. Einleitung

Die Entscheidung für ein neues Heizsystem zählt zu den wichtigsten Fragen beim Hausbau oder bei einer energetischen Sanierung. Spätestens seit der GEG-Novelle ist klar: Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Doch viele Hausbesitzer stehen vor der Frage: Wärmepumpe oder doch lieber eine moderne Gasheizung?

Steigende Energiepreise, gesetzliche Anforderungen und attraktive Förderungen machen die Wahl komplexer denn je. Während die Wärmepumpe mit Umweltwärme punktet, überzeugt die Gasheizung mit bewährter Technik und geringen Anschaffungskosten – zumindest auf den ersten Blick.

In diesem Beitrag vergleichen wir die beiden Systeme umfassend und praxisnah: Anschaffung, Betriebskosten, Umweltbilanz, Zukunftssicherheit und vieles mehr. So findest du heraus, welches Heizsystem am besten zu deinem Haus, deinem Budget und deinen Zielen passt.

2. Funktionsweise im Überblick

Wärmepumpe: Umweltwärme nutzen mit Strom

Die Wärmepumpe nutzt Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser, um Heizwärme und Warmwasser zu erzeugen. Mithilfe von Strom wird die natürliche Wärme auf ein höheres Temperaturniveau „gepumpt“ – ein Prinzip ähnlich dem eines Kühlschranks, nur umgekehrt. Je nach Quelle unterscheidet man zwischen Luft-Wasser-, Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen.

Besonders effizient arbeitet die Wärmepumpe in gut gedämmten Gebäuden mit niedrigen Vorlauftemperaturen – idealerweise in Kombination mit einer Flächenheizung wie Fußboden- oder Wandheizung. Wird der benötigte Strom zusätzlich über eine Photovoltaikanlage erzeugt, kann der Betrieb nahezu klimaneutral erfolgen.

Gasheizung: Verbrennung fossiler Energie

Die Gasheizung erzeugt Wärme durch die Verbrennung von Erdgas oder Flüssiggas. Moderne Gas-Brennwertkessel nutzen dabei auch die im Abgas enthaltene Kondensationswärme und erreichen so einen hohen Wirkungsgrad. Das System ist erprobt, zuverlässig und besonders in Bestandsgebäuden weit verbreitet.

Gasheizungen lassen sich schnell installieren und sind in der Anschaffung günstiger als Wärmepumpen. Doch sie bleiben auf fossile Brennstoffe angewiesen, deren Preisentwicklung und Verfügbarkeit zunehmend unsicher werden. Zudem erfüllen sie ab 2025 nur noch mit erneuerbaren Anteilen die gesetzlichen Anforderungen.

Technische Unterschiede einfach erklärt

Während die Wärmepumpe indirekt Wärme aus der Umwelt „veredelt“, basiert die Gasheizung auf direkter Energieumwandlung durch Verbrennung. Wärmepumpen benötigen Strom, Gasheizungen benötigen Gas – entweder aus dem Netz oder aus einem Tank. Auch der Platzbedarf unterscheidet sich: Wärmepumpen benötigen oft Außeneinheiten oder Erdbohrungen, Gasheizungen hingegen nur einen Kessel und ggf. einen Speicher.

Fazit: Beide Systeme funktionieren grundlegend unterschiedlich – und bringen jeweils technische Anforderungen und Grenzen mit sich, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen.

2. Funktionsweise im Überblick

Bevor man sich für ein Heizsystem entscheidet, lohnt sich ein Blick auf die grundsätzliche Funktionsweise von Wärmepumpe und Gasheizung. Beide Systeme erfüllen denselben Zweck – nämlich die Erwärmung von Wohnräumen und Brauchwasser – verfolgen dabei jedoch vollkommen unterschiedliche technische Ansätze.

Wärmepumpe: Umweltwärme nutzen mit Strom

Wärmepumpen entziehen der Umwelt – je nach Systemtyp aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser – thermische Energie. Diese sogenannte Umweltwärme wird über ein technisches Verfahren, das dem eines Kühlschranks ähnelt, auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und für Heizung und Warmwasser nutzbar gemacht. Der dafür notwendige Antrieb erfolgt durch elektrischen Strom, weshalb die Effizienz einer Wärmepumpe stark vom Stromverbrauch abhängt.

Ein großer Vorteil: Für eine Kilowattstunde Strom erzeugt die Wärmepumpe oft drei bis vier Kilowattstunden Wärme. Dieser hohe Wirkungsgrad macht die Technologie besonders effizient – vor allem, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien stammt.

Gasheizung: Verbrennung fossiler Energie

Gasheizungen funktionieren nach einem klassischen Prinzip: Ein Brenner verbrennt Erdgas, wobei Wärme entsteht. Diese Wärme wird über einen Wärmetauscher an das Heizsystem und das Brauchwasser abgegeben. Moderne Gas-Brennwertgeräte nutzen zusätzlich die Kondensationswärme der Abgase, was den Wirkungsgrad verbessert. Dennoch bleibt der grundlegende Nachteil: Die Energie stammt aus einem fossilen Rohstoff, der bei der Verbrennung CO₂ freisetzt.

Gasheizungen gelten als bewährte und ausgereifte Technik – sie sind in der Anschaffung vergleichsweise günstig und benötigen wenig Platz. Doch ihre langfristige Perspektive ist unsicher, da politische und ökologische Anforderungen zunehmend auf klimafreundlichere Lösungen abzielen.

Technische Unterschiede einfach erklärt

Der wesentliche Unterschied liegt im Prinzip der Wärmeerzeugung: Während Wärmepumpen vorhandene Energiequellen aus der Umwelt nutzbar machen und nur ergänzend Strom benötigen, basiert die Gasheizung auf der direkten Umwandlung eines fossilen Brennstoffs in Wärme. Das hat nicht nur Auswirkungen auf Effizienz und Betriebskosten, sondern auch auf Umweltbilanz, Förderfähigkeit und Zukunftssicherheit.

3. Anschaffungskosten & Einbau

Die Investitionskosten spielen bei der Wahl des Heizsystems eine zentrale Rolle. Wärmepumpe und Gasheizung unterscheiden sich deutlich in ihren Anschaffungs- und Einbaukosten, wobei auch bauliche Voraussetzungen und mögliche Förderungen berücksichtigt werden müssen.

Kosten für Gerät, Installation und Infrastruktur

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe liegen – je nach System (Luft-, Erd- oder Wasser-Wärmepumpe) – typischerweise zwischen 10.000 und 25.000 Euro. Hinzu kommen Installationskosten sowie eventuelle Erdarbeiten oder die Einbindung in ein bestehendes Heizsystem. Besonders bei Erd- oder Wasser-Wärmepumpen sind zusätzliche Genehmigungen und Bohrungen erforderlich, was die Kosten weiter erhöht.

Eine Gas-Brennwertheizung ist in der Anschaffung deutlich günstiger: Je nach Modell und Leistung liegt der Preis meist zwischen 5.000 und 9.000 Euro. Auch der Einbau ist vergleichsweise unkompliziert, insbesondere wenn bereits ein Gasanschluss vorhanden ist. Allerdings können Kosten für die Anbindung ans Gasnetz entstehen, wenn dieser noch nicht besteht.

Unterschiedliche Voraussetzungen im Gebäude

Wärmepumpen arbeiten besonders effizient bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Deshalb ist eine Fußbodenheizung oder eine Flächenheizung im Haus von Vorteil. In schlecht gedämmten Altbauten mit klassischen Heizkörpern kann eine Wärmepumpe nur mit Zusatzmaßnahmen (z. B. größere Heizflächen oder Gebäudedämmung) sinnvoll eingesetzt werden.

Gasheizungen sind hier flexibler, da sie problemlos mit bestehenden Heizkörpern betrieben werden können. Sie eignen sich daher gut für die Nachrüstung in Bestandsgebäuden – vorausgesetzt, die gesetzlichen Anforderungen an neue Heizsysteme werden erfüllt.

Förderungen & Zuschüsse im Vergleich

Der Staat unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme mit attraktiven Förderungen. Wärmepumpen profitieren dabei besonders: Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind Zuschüsse von bis zu 40 % der Gesamtkosten möglich – je nach Haushaltsgröße, Art der Wärmepumpe und Einkommensverhältnissen.

Gasheizungen erhalten nur noch dann Förderung, wenn sie hybrid betrieben werden – also z. B. in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie. Für rein gasbetriebene Systeme entfällt die Förderung mittlerweile vollständig. Das macht Wärmepumpen auf lange Sicht auch finanziell deutlich attraktiver.

4. Betriebskosten & Energieeffizienz

Nach der Anschaffung sind die laufenden Kosten entscheidend für die Wirtschaftlichkeit eines Heizsystems. Dabei spielen der Energieverbrauch, die Energiepreise und die Effizienz der Technik eine zentrale Rolle. Auch Wartung und mögliche Einsparpotenziale – etwa durch eigene Stromerzeugung – sollten berücksichtigt werden.

Verbrauch, Effizienzgrade und Energiepreise

Wärmepumpen gelten als besonders effizient: Mit einer Kilowattstunde Strom lassen sich – je nach System – etwa drei bis vier Kilowattstunden Wärme erzeugen. Dieser sogenannte COP-Wert (Coefficient of Performance) macht Wärmepumpen bei moderatem Strompreis zu einer wirtschaftlich attraktiven Lösung.

Gasheizungen erreichen durch Brennwerttechnik ebenfalls hohe Wirkungsgrade von bis zu 95 %. Allerdings bleibt die Energiequelle fossilen Ursprungs – und die Gaspreise unterliegen starken Schwankungen, was die langfristige Planung erschwert. Auch staatliche CO₂-Abgaben auf fossile Energieträger könnten die Betriebskosten zukünftig erhöhen.

Kombination mit Photovoltaik bei Wärmepumpen

Ein entscheidender Vorteil von Wärmepumpen: Sie lassen sich hervorragend mit einer Photovoltaikanlage (PV) kombinieren. Wer eigenen Solarstrom produziert, kann die Wärmepumpe besonders günstig betreiben und seinen Netzstrombezug stark reduzieren. Das steigert die Unabhängigkeit von Energieversorgern und senkt die laufenden Kosten deutlich.

In Kombination mit einem Stromspeicher lassen sich sogar Verbrauchsspitzen abdecken, sodass der selbst erzeugte Strom noch besser genutzt wird. Die Kombination aus PV-Anlage und Wärmepumpe ist daher besonders in Neubauten oder sanierten Altbauten mit gutem energetischen Standard empfehlenswert.

Wartungskosten im Vergleich

Auch bei der Wartung gibt es Unterschiede: Wärmepumpen sind nahezu wartungsfrei. Es sind keine regelmäßigen Reinigungen oder sicherheitsrelevanten Prüfungen wie bei Gasheizungen notwendig. Das spart jährlich Kosten und Aufwand.

Gasheizungen hingegen erfordern eine regelmäßige Wartung – inklusive Reinigung des Brenners, Kontrolle der Abgaswerte und Sicherheitsüberprüfung. Je nach Region und Anbieter können hier jährlich 150 bis 300 Euro anfallen. Auf lange Sicht sind Wärmepumpen dadurch nicht nur effizienter, sondern auch günstiger im Betrieb.

5. Klima & Umweltbilanz

Die Auswirkungen eines Heizsystems auf Umwelt und Klima sind heute ein zentrales Entscheidungskriterium. Denn Heizen ist in vielen Haushalten einer der größten Verursacher von CO₂-Emissionen. Der Vergleich zeigt: Wärmepumpen schneiden in der Umweltbilanz deutlich besser ab – insbesondere bei Nutzung von Ökostrom.

CO₂-Ausstoß und Klimafreundlichkeit

Gasheizungen basieren auf der Verbrennung fossiler Energieträger und setzen dabei CO₂ frei. Auch moderne Brennwerttechnik kann diese Emissionen nicht verhindern – sie lediglich effizienter gestalten. Der jährliche CO₂-Ausstoß einer durchschnittlichen Gasheizung liegt bei mehreren Tonnen – je nach Verbrauch und Gebäudegröße.

Wärmepumpen hingegen erzeugen selbst keine Emissionen vor Ort. Wird der benötigte Strom aus dem regulären Strommix bezogen, ist die CO₂-Bilanz bereits deutlich besser als bei Gas. Noch klimafreundlicher wird es, wenn Ökostrom oder selbst erzeugter Solarstrom zum Einsatz kommt – dann ist der Heizbetrieb nahezu emissionsfrei.

Abhängigkeit von fossilen Energien

Ein weiterer Faktor ist die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Erdgas muss importiert werden, unterliegt geopolitischen Risiken und Preisvolatilitäten. Diese Abhängigkeit macht Haushalte langfristig verwundbar gegenüber Preissprüngen und politischen Entscheidungen.

Wärmepumpen reduzieren diese Abhängigkeit drastisch – insbesondere in Kombination mit einer eigenen Photovoltaikanlage. Je höher der Anteil selbst erzeugter oder grüner Energie am Stromverbrauch ist, desto unabhängiger und zukunftssicherer ist das Heizsystem.

Wärmepumpe mit Ökostrom als Zukunftsmodell

Die Wärmepumpe gilt heute als Schlüsseltechnologie der Energiewende im Gebäudebereich. In Verbindung mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz lassen sich die CO₂-Emissionen im Wärmesektor langfristig stark reduzieren. Viele Fachleute sehen die Wärmepumpe daher als zukunftsfähige Standardlösung – insbesondere im Neubau.

Durch staatliche Förderungen, technische Weiterentwicklungen und steigende Gaspreise wird der Umstieg auf Wärmepumpen zunehmend attraktiver. Wer bereits heute auf diese Technik setzt, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz – und macht sich unabhängiger von fossilen Energien und politischen Unsicherheiten.

6. Zukunftssicherheit & Gesetzeslage

Die Wahl eines Heizsystems ist heute mehr denn je eine zukunftsgerichtete Entscheidung. Neben wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten spielen gesetzliche Vorgaben eine zentrale Rolle – insbesondere das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit 2024 gilt und ab 2025 weitere Verschärfungen vorsieht.

Was gilt ab 2025 laut GEG?

Das GEG schreibt vor, dass ab dem 1. Januar 2025 in Neubauten nur noch Heizsysteme mit mindestens 65 % erneuerbarer Energie eingebaut werden dürfen. Diese Regelung betrifft zunächst Neubaugebiete, soll aber mittelfristig auch auf Bestandsgebäude ausgedehnt werden – insbesondere bei Heizungstausch.

Wärmepumpen erfüllen diese Vorgabe problemlos, da sie Umweltwärme nutzen und nur anteilig Strom benötigen. Gasheizungen können die Anforderung nur dann erfüllen, wenn sie in hybriden Systemen betrieben oder mit grünem Wasserstoff gespeist werden – was aktuell jedoch kaum wirtschaftlich und flächendeckend verfügbar ist.

Förderfähigkeit & Einbauvorgaben

Das Förderregime des Bundes richtet sich klar auf den Ausbau erneuerbarer Heiztechnologien aus. Wärmepumpen sind dabei im Fokus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und können – je nach Einkommens- und Gebäudesituation – mit bis zu 40 % bezuschusst werden.

Für Gasheizungen gilt: Eine Förderung ist nur noch im Hybridbetrieb möglich, z. B. in Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe. Der alleinige Einbau einer fossilen Gasheizung wird nicht mehr staatlich unterstützt – ein klarer Hinweis auf die politische Stoßrichtung.

Gasheizung als Auslaufmodell?

Auch wenn bestehende Gasheizungen weiterhin betrieben und gewartet werden dürfen, ist der Neueinbau langfristig mit Unsicherheit verbunden. Die zunehmende Verteuerung fossiler Energieträger, strengere gesetzliche Vorgaben und das Ausbleiben von Förderungen machen Gasheizungen weniger attraktiv – insbesondere im Vergleich zur stetig optimierten Wärmepumpentechnologie.

Für Bauherren und Modernisierer bedeutet das: Wer heute noch auf eine Gasheizung setzt, riskiert höhere Betriebskosten und spätere Nachrüstpflichten. Wärmepumpen hingegen bieten eine zukunftssichere Lösung, die politischen Vorgaben entspricht, gefördert wird und gleichzeitig Umwelt und Geldbeutel schont.

7. Vor- und Nachteile im direkten Vergleich

Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, lohnt sich ein direkter Vergleich der Vor- und Nachteile von Wärmepumpe und Gasheizung. Die folgende Tabelle bietet eine kompakte Übersicht – ergänzt durch eine Einschätzung, welche Lösung sich für welche Gebäudetypen besonders eignet.

KriteriumWärmepumpeGasheizung
AnschaffungskostenHöher (10.000–25.000 €)Niedriger (5.000–9.000 €)
EinbauaufwandHöher, evtl. bauliche AnpassungenGering, vor allem bei Bestand
Laufende KostenNiedrig bei guter Dämmung und PVHöher, abhängig vom Gaspreis
EffizienzSehr hoch (COP 3–4)Hoch (Brennwerttechnik)
UmweltbilanzSehr gut (mit Ökostrom)CO₂-intensiv (fossil)
FörderungBis zu 40 %Nur im Hybridbetrieb
Gesetzeskonformität ab 2025Ja (65 % erneuerbare Energie)Nur eingeschränkt
WartungGeringer AufwandRegelmäßige Wartung nötig
UnabhängigkeitHoch (mit PV-Anlage)Gering (fossile Energie)

Entscheidungshilfe nach Gebäudetyp und Bedarf

Welche Heizlösung sinnvoll ist, hängt stark von deinem Gebäudetyp, energetischen Standard und individuellen Bedürfnissen ab. Hier einige Orientierungshilfen:

  • Neubau: Hier ist die Wärmepumpe fast immer die bessere Wahl. Gute Dämmung, niedrige Vorlauftemperaturen und die Möglichkeit zur PV-Nutzung machen sie besonders effizient und zukunftssicher.
  • Sanierter Altbau: Mit moderner Dämmung und Flächenheizung kann auch hier die Wärmepumpe überzeugen. Alternativ sind hybride Systeme eine Übergangslösung.
  • Unsanierter Altbau: Wenn keine energetische Sanierung geplant ist, kann eine Gasheizung kurzfristig sinnvoll sein – langfristig aber problematisch wegen gesetzlicher Vorgaben und steigender Preise.
  • Bestandsgebäude mit Gasanschluss: Wer auf eine bewährte Technik mit geringen Einbaukosten setzt, kann die vorhandene Infrastruktur nutzen – sollte aber Hybridoptionen und die Zukunftssicherheit im Blick behalten.

Grundsätzlich gilt: Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto wirtschaftlicher lässt sich eine Wärmepumpe betreiben. Wer in eine nachhaltige, gesetzeskonforme und zukunftssichere Heiztechnik investieren will, kommt an der Wärmepumpe kaum vorbei.

8. Fazit

Die Entscheidung zwischen Wärmepumpe oder Gasheizung hängt von zahlreichen Faktoren ab – etwa den baulichen Gegebenheiten, dem energetischen Standard des Gebäudes, den verfügbaren Anschlüssen und dem persönlichen Budget. Beide Systeme haben ihre Berechtigung, doch der Trend geht klar in Richtung Wärmepumpe.

Gasheizungen können in bestimmten Bestandssituationen kurzfristig wirtschaftlich sein, etwa wenn bereits ein Gasanschluss vorhanden ist und keine größeren Sanierungen anstehen. Doch die politischen Vorgaben, die fehlende Förderung und die langfristig steigenden Energiekosten machen sie zur Übergangslösung mit Ablaufdatum.

Wärmepumpen sind dagegen zukunftssicher, umweltfreundlich und förderfähig. Wer heute auf diese Technik setzt – idealerweise in Kombination mit Photovoltaik – profitiert von niedrigen Betriebskosten, staatlichen Zuschüssen und hoher Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Besonders im Neubau oder nach energetischer Sanierung sind sie die klare Empfehlung.

Am Ende gilt: Keine Lösung passt für alle. Eine individuelle Beratung durch Energieberater oder Fachbetriebe hilft, die beste Wahl für die jeweilige Wohnsituation zu treffen. Wer langfristig plant und die gesetzlichen Entwicklungen berücksichtigt, sichert sich nicht nur Effizienz und Komfort, sondern auch Investitionssicherheit.

9. FAQ – Häufige Fragen zu Wärmepumpe oder Gasheizung

Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Altbauten sollten gut gedämmt sein und über eine Flächenheizung oder zumindest große Heizkörper verfügen. Andernfalls arbeitet die Wärmepumpe ineffizient. Eine individuelle Beratung ist empfehlenswert.

Die Anschaffungskosten für eine moderne Gas-Brennwertheizung liegen meist zwischen 5.000 und 9.000 Euro. Hinzu kommen Installationskosten und eventuell der Gasanschluss, falls dieser noch nicht vorhanden ist.

Nur wenn sie als Hybridlösung betrieben werden – z. B. zusammen mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe. Für reine Gasheizungen gibt es seit der GEG-Novelle keine staatliche Förderung mehr.

Die Betriebskosten hängen vom Strompreis, der Gebäudedämmung und dem Systemtyp ab. Mit PV-Anlage und gutem energetischen Standard lassen sich die Kosten deutlich senken.

Ja. Moderne Wärmepumpen funktionieren auch bei Minusgraden zuverlässig. Luft-Wärmepumpen verlieren jedoch an Effizienz, während Sole- oder Wasser-Wärmepumpen konstantere Leistungen bieten.

Bestandsheizungen dürfen in der Regel weiter genutzt werden, solange sie funktionsfähig und nicht älter als 30 Jahre sind. Eine Austauschpflicht gilt für bestimmte Konstanttemperaturkessel ab Baujahr vor 1991.

Außen aufgestellte Luft-Wärmepumpen erzeugen hörbare Geräusche. Diese können durch fachgerechte Aufstellung, Schallschutzmaßnahmen oder die Wahl eines besonders leisen Modells minimiert werden.

Luft-Wärmepumpen entziehen der Außenluft Wärme, Erd-Wärmepumpen nutzen Erdwärme über Sonden oder Kollektoren, und Wasser-Wärmepumpen zapfen das Grundwasser an. Letztere sind besonders effizient, erfordern aber Genehmigungen.

Sehr sinnvoll: Der Eigenstrom aus der Photovoltaikanlage senkt die Betriebskosten deutlich und erhöht die Unabhängigkeit vom Stromversorger. Ein Stromspeicher kann die Eigenverbrauchsquote weiter steigern.

Die Wärmepumpe gilt als besonders zukunftssicher, da sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht, gefördert wird und mit grünem Strom betrieben werden kann. Gasheizungen sind zunehmend mit Unsicherheiten behaftet.